Bereits zweimal war die DJK bislang schon Spitzenreiter in der noch jungen Saison 2021/22 in der Kreisklasse West. Allerdings nur virtuell für jeweils einem Tag, da die Konkurrenz stets „innerhalb“ des Spieltags – der ja häufig über ein gesamtes Wochenende verteilt ist – nachgezogen hat. An diesem Wochenende indessen übernimmt Seugast erstmals auch faktisch die Tabellenspitze, haben doch die bisherigen Tabellenführer aus Neustadt am Kulm (0:3 gegen Windischeschenbach) und Neusorg (0:3 gegen Grafenwöhr) ihre Hausaufgaben nicht ordentlich gemacht und mussten erstmals Federn lassen. Seugast hingegen ist nach dem vierten Spieltag einzige Mannschaft der Klasse geblieben, die noch keinen Punktverlust erlitten hat und übernimmt daher erstmals die (alleinige) Tabellenführung.
Dabei war der Heimstieg gegen das Schlusslicht, TSV 1960 Kastl, keine „einfache Geburt“. Vielmehr machte sich die Elf von Aki Abdel-Haq das Leben wieder einmal selbst schwer, indem die Mannschaft – wie es schon in der Partie gegen Grafenwöhr zu beobachten war – „Chancenwucher“ betrieb. Seugast machte es somit unnötig spannend und musste bis zur 76. Minute warten, ehe Adrian Robinson mit dem 3:1 den Deckel auf die Partie machte: Abdel-Haq spielte nach Balleroberung in der eigenen Hälfte einen präzisen Pass auf den Seugaster Goalgetter genau in dessen Lauf. Robinson hatte somit keinerlei Probleme mehr, den Kastler Abwehrspielern zu enteilen und er konnte mit einem Schuss aus halblinker Position ins „lange“ rechte Toreck den Seugaster Sieg eintüten.
Bereits in der zweiten Spielminute eröffnete Adrian Robinson den Reigen vieler Chancen, die die DJK in diesem Match vergeben sollte, indem er einen gut getimten Freistoß von Abdel-Haq an die Latte köpfte. Nur kurze Zeit später setzte sich Patrik Vyleta nach schönem Solo über rechts durch. Seine scharfe Hereingabe bugsierte indessen Daniel Streng vom TSV noch vor dem einschussbereiten Murat Kyarov zum 1:0-Eigentor über die Linie.
Schon in der elften Minute konnten die Gäste jedoch ausgleichen, wobei die Seugaster Abwehr eine hohe Hereingabe aus dem linken Halbfeld nicht unter Kontrolle bringen konnte. DJK-Keeper Vaclav Bouzek parierte in dieser Situation zwar zweimal reflexartig, gegen den insgesamt vierten Nachschuss durch Sebastian Brand war er indessen chancenlos.
Seugast antwortete jedoch postwendend, indem Patrik Vyleta einen langen Ball des Spielertrainers in Manier eines echten Goalgetters zur 2:1-Führung einschob. In der Folgezeit versäumte es Seugast allerdings, das Resultat klarer zu gestalten, was aufgrund einer Vielzahl von Möglichkeiten relativ leicht möglich gewesen wäre. So z.B. – es ist unmöglich alle Chancen zu schildern – verbuchten Vyleta in der 19. Minute einen Pfosten- und Robinson in der 44. Minute einen (weiteren) Lattenknaller.
Auch nach dem Seitenwechsel das gleiche Bild: Seugast war drückend überlegen, konnte jedoch daraus kein Kapital schlagen. Die Gäste verteidigten aufopferungsvoll, wobei sich ihr Torwart Andre Walberer mehrfach auszeichnen konnte. Seinerseits suchte Kastl per Lucky Punch zum Ausgleich zu kommen, um so den ersten Punkt der Saison zu ergattern, was für das Tabellenschlusslicht zweifelsohne ein großer Erfolg gewesen wäre. So blieb die Partie bis zum entscheidenden Treffer durch Robinson spannend.
Thomas Wurzelbacher half dieses Mal nahezu über die gesamte Spieldauer aus, ehe er bei drückender Hitze in der 88. Minute vom Feld durfte. Für ihn kam Patrick Pushard zu seinem Saisondebüt als Feldspieler. Sami Bajrami, beliebter Ex-Trainer der DJK und zwischenzeitlich auch schon 40 Jahre „jung“, half der DJK, indem er sich als Ersatzspieler zur Verfügung stellte. Er kam bereits zu Beginn der zweiten Halbzeit für den angeschlagenen Murat Kyarov zum Einsatz.
Zu hoffen bleibt, dass sich der personelle Engpass bis zum kommenden Auswärtsspiel am 22.08. in Kemnath/Stadt (aktuell Tabellenfünfter mit sieben Punkten) etwas auflöst, worauf berechtigte Hoffnung besteht.
Reinhold Koppmann
So, nach Reinholds Spielbericht zu guter Letzt noch ein ernster Hinweis:
Spieler, welche beispielsweise verletzt sind, dürfen sich sehr gerne beim Verein als Fotomodell bewerben. Unser Jami war spontan und mutig genug und er machte ohne jeden Zweifel auch außerhalb des Spielfelds eine hervorragende Figur – sowohl als Model und, wie es scheint, auch als erfolgreicher Co-Trainer von der Außenlinie aus:
:-)