Es herrschen Festspieltage für die DJK Seugast in der A-Klasse Nord. Derzeit folgt ein Spitzenspiel dem nächsten, wobei am kommenden Sonntag das Stück Tabellenzweiter gegen den Tabellenersten in Seugast „aufgeführt“ wird.
Dabei stellt die Truppe von Trainer Stefan Stubenvoll aktuell das Maß aller Dinge in der A-Klasse Nord dar. Der Faktencheck führt u.a. zu den Prädikaten, dass der FC über den besten Angriff der Klasse (50 Tore in 18 Spielen) verfügt und folglich auch mit zwölf Siegen aus 18 Begegnungen, die Kaltenbrunn bislang ausgetragen hat, die Liga-Bestmarke hält. Weiterhin hat alleine Kaltenbrunn – mit den schwarzen US-Boys Bonito Agbemavi (12 Tore) und Kehinde Adelusi (11 Tore) – laut dem Fußballportal Fupa zwei Torjäger unter den Top Fünf der A-Klasse.
Aber auch die Truppe von Spielertrainer Gabi Schimon kann mit ein paar Fakten dienen, die jeden Gegner das Fürchten lehren können: Der Aufsteiger hat die beste Abwehr der Liga (14 Gegentore in 17 Spielen) und erst ein Spiel (in Grafenwöhr) verloren. Zuhause hat DJK-Keeper Michael Jakusevic den Ball erst viermal (in acht Spielen) aus dem eigenen Netz holen müssen, was bedeutet, dass Seugast nur jedes zweite Spiel ein Gegentor zugelassen hat (0,5 im Durchschnitt). Zudem muss sich auch der Seugaster Sturm vor Niemandem verstecken: 45 Tore in 17 Spielen sind aller Ehren wert! Und: Auch die DJK kann bereits elf Siege auf ihrer Habenseite verbuchen und ist insofern Kaltenbrunn ebenbürtig, zumal ja Seugast bislang ein Spiel weniger (17) als der FC (18) ausgetragen hat. Es bestehen demnach die besten Vorzeichen dafür, dass die Zuschauer am Sonntag um 15 Uhr in Seugast ein „echtes“ Spitzenspiel zu sehen bekommen.
Abzuwarten bleibt, ob sich Seugast jetzt schon, also im Jahr eins nach dem Aufstieg, für die „höheren Weihen“ – sprich: Meisterschaft oder Relegationsplatz – qualifizieren kann, wofür die Partie gegen den Spitzenreiter zum Lackmustest, also zum Gradmesser, wird.
In personeller Hinsicht muss Trainer Schimon auf Thomas Wurzelbacher verzichten, der im letzten Vorbereitungsspiel gegen den FC Großalbershof einen Nasenbeinbruch erlitten hat und deshalb vier Wochen pausieren muss. Ansonsten stehen dem Seugaster Coach aber voraussichtlich alle vorhandenen Kräfte zur Verfügung, wenngleich auch noch die eine oder andere Unsicherheit besteht. So z.B. ist der Seugaster Goalgetter Eugen Baumbach erst kürzlich von einer Leistenoperation genesen und hat noch Trainingsrückstand bzw. mangelnde Spielpraxis. Verteidiger Jiri Roztocil hat in Ammerthal eine schwere Schienbeinprellung erlitten und ist insofern am Sonntag mit Sicherheit noch gehandicapt. Weiterhin plagt sich auch Daniel Seegräber mit verschiedenen Blessuren herum, wodurch es stets etwas fraglich ist, ob er über die gesamte Spieldauer von 90 Minuten gehen kann. Fakt ist: Weitere ernsthafte Verletzung dürfen vor dem Hintergrund des sehr dünnen Kaders in der jetzigen Phase nicht mehr hinzukommen, soll die DJK ihr spielerisches Niveau im Saisonendspurt halten.
Durch die Niederlagen von Ammerthal und Freihung am vergangenen Spieltag hat sich der Kreis der Titelaspiranten abermals reduziert. Dennoch ist der Vorsprung, den Seugast auf die Verfolger hat, nur minimal. Gegen Kaltenbrunn kann man sich daher keinesfalls eine Heimniederlage erlauben. Mit einem Unentschieden hingegen wäre weiterhin alles im „grünen Bereich“. Dennoch: Wer Trainer Schimon und seine Mannen kennt, weiß, dass sie nach dem überraschenden Auswärtssieg vom vergangenem Wochenende auch gegen den Tabellenführer das nächste Husarenstück anstreben. Wie schon im Hinspiel (0:1) ist der Schlüssel zum angestrebten Erfolg in einer grundsoliden Abwehrleistung zu suchen, was jedoch angesichts der Tormaschinerie des FC Schwerstarbeit für die Defensivabteilung der DJK bedeutet. Gleichzeitig müssen eigene Torchancen konsequent genutzt werden.
Ungeachtet dessen, wie das Spitzenspiel letztendlich ausgehen wird, steht jetzt schon fest, dass die DJK als Aufsteiger eine super Saison spielt. Die Mannschaft zeigt herzerfrischenden Angriffsfußball und kämpft stets mit sehr viel Herzblut und Leidenschaft. Die Seugaster sollten sich daher das Spektakel, welches am Sonntag unmittelbar vor ihrer Haustüre stattfinden wird, unter gar keinen Umständen entgehen lassen. Schön wäre es, würden diejenigen Besucher, die es mit der DJK halten, die Mannschaft auch lautstark anfeuern. Gut möglich, dass solch eine Unterstützung im Sinne eines Züngleins an der Waage den Ausschlag dafür geben kann, dass die drei Punkte in Seugast bleiben.
Spielbeginn: 15 Uhr
Reinhold Koppmann